So segensreich das Internet für die Verkaufserfolge der Antiquare auch war, so abträglich wurden zunehmend die Begleitumstände empfunden: Konträre Interessen zwischen rein ökonomisch ausgerichteten Portalbetreibern und den eigentlichen Anbietern ohne Einflussmöglichkeiten, Verlust händlerischer Individualität bis hin zu faktischer Anonymisierung, mangelndes Bewusstsein für branchenübliche Standards, Vermüllungstendenzen in den Angeboten durch Vorrang der Quantität gegenüber Qualität, zunehmende Abhängigkeit von marktbeherrschenden Plattformbetreibern durch Verlust traditioneller Verkaufswege.
Aus dieser Gemengelage entschied die GIAQ, den Vertriebsweg Internet mit dem Bau einer eigenen Plattform selbstbestimmt und unabhängig in die Hand zu nehmen. Im Jahre 2005 ging die GIAQ mit dem Verkaufsportal prolibri.de, später in antiquariat.de umbenannt, an den Start. Alleinstellungsmerkmal von antiquariat.de ist, dass nur Händler aufgenommen werden, die den branchenüblichen Standards der Angebotsbeschreibung genügen und händlerische Erfahrung für dieses Gewerbe erkennen lassen.
Um aber die jeder Plattform zugrundeliegende, systemimmanente Schwäche der Fokussierung auf Ware und Preis, die die händlerischen Komponenten weitgehend außer Acht lassen, auszugleichen, wurde ein Homepage-Tool entwickelt, mit der sich jeder Händler ganz individuell im Internet präsentieren kann. Diese auf der Stammplattform basierenden Homepages können zudem optional untereinander vernetzt werden, damit Kunden bei ihren Buchsuchen eine höhere Treffwahrscheinlichkeit erhalten.
Ein weiteres Projekt der GIAQ ist die Herausgabe des „Gemeinschaftskatalog der Antiquare“ seit 2009, in Druckform, ganz konträr der digitalen Welt, aber mit klarem händlerischen Kalkül, denn viele Sammler schätzen nach wie vor diese Darbietungsform, und auch Händlern kommt die Nachhaltigkeit gedruckter Angebote zu Gute.
Darüber hinaus bietet die Gemeinschaft der Genossen ganz prinzipiell kollektive Möglichkeiten für Angebote und Services, die für den Einzelnen teurer oder aufwendiger wären. So z. B. Erstellung und Aktualisierung rechtssicherer AGB, Rahmenverträge, Organisation von berufsspezifischen Workshops und Seminaren, u. ä.
Solidarität ist das Grundprinzip jeder Genossenschaft, aber bei allem Gemeinsinn lautet unser Credo:
Die GIAQ ist Mitglied oder kooperiert mit anderen bibliophilen oder buchhändlerischen Vereinigungen wie der Pirckheimer-Gesellschaft sowie dem Verband Deutscher Antiquare (VDA). Letzterer ist Mitherausgeber des jährlich erscheinenden „Gemeinschaftskatalog der Antiquare“
Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie weitere Fragen oder auch Anregungen zu unserer Genossenschaft haben.
